Trauerfall: Was tun, wenn ein Angehöriger stirbt?
Nach dem Tod eines Angehörigen kommen einige Aufgaben auf die Hinterbliebenen zu. Diese betreffen unter anderem die Bestattung, das Erbe und die Versicherungen des Verstorbenen. Wer noch in tiefer Trauer ist, sollte diesen Beitrag lesen, um nichts Wichtiges zu übersehen.
Checkliste: Unmittelbar nach dem Tod
In diesem Abschnitt finden Sie eine Checkliste mit Aufgaben, die Sie nach dem Tod so schnell wie möglich erledigen sollten. Lassen Sie sich nicht zu viel Zeit.
1. Totenschein
Etwa jeder vierte Mensch in Deutschland stirbt zu Hause. Die Angehörigen sollten unmittelbar nach dem Tod einen Arzt rufen, um den Tod bestätigen zu lassen und den Totenschein zu erhalten. Die meisten sterben jedoch in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen. Dann sorgen die Mitarbeiter für den Totenschein.
2. Nahe Angehörige
Benachrichtigen Sie alle Menschen, die der verstorbenen Person nahestanden. Dazu zählen die nächsten Verwandten sowie enge Freunde.
3. Dokumente
Suchen Sie alle relevanten Dokumente zusammen. Im Optimalfall hat der Verstorbene bereits einen Ordner vorbereitet. Sie benötigen unter anderem folgendes:
- Personalausweis
- Geburtsurkunde
- Stammbuch
- Testament
- Versicherungsdokumente
- Bankdokumente
4. Bestatter
Hat der verstorbene Angehörige seine Beerdigung geplant, benötigen Sie den Vorsorgevertrag mit seinem Bestatter. Ist die Beerdigung noch nicht bezahlt, sind die Erben verantwortlich. Wurde noch kein Unternehmen beauftragt, bestimmen Sie den Bestatter. Holen Sie sich zunächst Angebote ein, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Bestatter holen den Leichnam auch ab.
5. Relevante Versicherer
Besaß der Verstorbene eine Lebens- und/oder Sterbegeldversicherung, müssen Sie unverzüglich nach dem Tod den Versicherer informieren. Lesen Sie dazu zunächst die Versicherungsverträge. Oft genügt eine telefonische Information, später müssen auch Dokumente eingereicht werden.
Der Angehörige ist durch einen Unfall verstorben? Die Unfallversicherung lässt Ihnen meist 48 Stunden Zeit. Lassen Sie Fristen nicht verstreichen, ansonsten können die Versicherer die Zahlung verweigern!
Checkliste: In den Tagen nach dem Todesfall
Weitere Aufgaben warten auf Sie. Um alles zu erledigen, können Berufstätige Sonderurlaub beantragen.
1. Sterbeurkunde
Bringen Sie den Totenschein innerhalb von drei Tagen zum Standesamt am Sterbeort. Verschiedene Dokumente werden verlangt, informieren Sie sich dazu beim Amt.
2. Verträge
Verträge des verstorbenen Angehörigen müssen Sie kündigen. Dazu zählen unter anderem der Mietvertrag sowie Mobilfunkverträge. Prüfen Sie Unterlagen und Kontobewegungen, um alle Verträge aufzuspüren. Möglicherweise gibt es auch noch anstehende Buchungen oder Lieferungen.
3. Versicherungen
Versicherungen enden meist mit dem Tod. Prüfen Sie alle Verträge und informieren Sie die Versicherer. Neben Pflichtversicherungen zählen dazu auch freiwillige Versicherungen.
Ehepartner haben manchmal Anspruch auf Witwen- oder Witwerrente. Wenden Sie sich an die Rentenversicherung.
4. Erben
Erben erhalten nach Antrag beim Amtsgericht einen Erbschein, der zum Zugriff auf alle Konten des Angehörigen berechtigt. Falls Sie erben, sind Sie verpflichtet, sich für die Erbsteuer innerhalb von drei Monaten beim Finanzamt zu melden.
5. Unbekannte Konten
Bis es in Deutschland ein allgemeines Kontenverzeichnis gibt, müssen Sie alle Banken separat kontaktieren, um herauszufinden, ob der Verstorbene unbekannte Konten besaß.
Todesfälle bedeuten leider viel Arbeit
Bestatter wissen, dass Todesfälle die nahen Angehörigen fordern, und können Sie bei vielen der genannten Aufgaben unterstützen. Hier finden Sie einen qualifizierten Bestatter in Ihrer Nähe: www.ihre-branchenexperten.de/bestatter
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